Wie vermutlich die meisten in meinem Alter hatte auch ich ursprünglich keine Ahnung, dass Kambodscha existiert. Die, die davon gehört hatten, kannten es lediglich als das Land der Gräueltaten der Roten Khmer.
Doch was steckt wirklich dahinter?
Nun, Kambodscha ist ein wunderschönes kleines Land in Südostasien, eingeschlossen von Thailand, Laos, Vietnam und dem Südchinesischen Meer. Mit etwas Fantasie hat es die Form eines Herzens oder eines übergewichtigen Zwergkaninchens von der Größe halb Deutschlands.
Die Kambodschaner gelten als sehr abergläubisches, jedoch auch als höfliches und zurückhaltendes Volk. Ich würde mal sagen das ist Situationsabhängig.
Ein Großteil der Konflikte des Landes liegen in der düsteren Vergangenheit begründet. Ob nun französische Kollonie, Bürgerkrieg, Genozid am eigenen Volk oder vietnamesische Besetzung inklusive weiterem Bürgerkrieg, man suche sich etwas aus.Noch heute trifft man kaum alte Menschen und nicht nur die Bildungslücken sind essentiell. Auch Kultur und Historie weisen tiefe Krater auf. Es wird noch lange dauern, bis sich das Land von den Schrecken seiner Vergangenheit endgültig erholt hat.
Die Geschichte wird nur langsam und sehr widerwillig aufgearbeitet. Man will dort lieber weiter leben und das Vergangene ruhen lassen. Auf die eigene, besondere Weise.
Aktuell ist Kambodscha eine konstitutionelle Monarchie mit gewählter Regierung, die jedoch leider durch Korruption und Machtgier geprägt ist. Doch man spürt den Umbruch im Lande. In den nächsten 20 Jahren wird sich dort einiges ändern.
gwen in phnom penh 